Donnerstag, den 15. Aug. 2013 … Campingplatz Langballigholz bis Noer, ca. 100 km Wegstrecke

Bild des Benutzers Heiner

Als ich um 7:00 Uhr aus dem Zelt komme, scheint die Sonne, wir liegen aber im Schatten der Bäume und die Wiese ist ganz nass. Pech gehabt! Mein Handtuch und andere wichtige Kleinigkeiten lege ich aber auf das Rad, das ich in die Sonne schiebe. Wir zahlen nur 11 Euro für den Platz, zahlen aber 50 Cent fürs Duschen und ebenfalls 50 Cent fürs Kochen. Jürgen findet neben der Rezeption einen Tisch, daneben einen Raum, in dem wir mit einem Tauchsieder heißes Wasser bekommen. Außerdem haben wir Strom für den Laptop und WiFi. Was wollen wir mehr? Jürgen sortiert Bilder ein und sucht verzweifelt nach Erinnerungen an den 11. August. Das ist für mich ohne Notizen gar nicht möglich. Wir sind jetzt in Schleswig-Holstein und ich wundere mich trotzdem jedes Mal, wenn ich eine Person Deutsch sprechen höre. Der Gruß ist aber intelligenter geworden: Von Hai, Hai in Finnland zu Hei, Hei in Schweden nun zu Moin, Moin in Ostfriesland. Wir fahren dann an der Flensburger Förde weiter den Ostseeradweg zur Geltinger Bucht. Von Gelting weiter über Pommerby, Kronsgard, Hasselberg, Maasholm und Kappeln. Dort gehen wir in einem Restaurant direkt am Hafen Mittagessen. Hering mit Bratkartoffeln und Salat für € 8,90. Jürgen für € 4,90 eine Erbsensuppe mit Bockwurst. Das haben wir lange nicht erlebt! Preiswert und gut! Dann geht es weiter über Damp, Waabs und Ludwigsburg. Dort besichtigen wir ein Gut und machen viele schöne Fotos. An dem Campingplatz in Louisenberg vor Eckernförde fahren wir vorbei, obwohl wir schon geschafft sind, weil wir noch in Eckernförde einkaufen müssen. Danach hoffen wir den auf meiner Karte eingezeichneten Campingplatz bei Kiekut zu erreichen. Im Gasthof „Grüner Jäger“ erfahren wir, dass wir schon vorbeigefahren sind. Es nieselt schon eine ganze Zeit und wir fahren zurück. Ich entdecke außer einem Riesen-Werbeplakat für Wolfgang Kubicki nichts von einem Campingplatz. Ich sage noch: Wenn die FDP mehr solcher Leute hätte, wäre die Partei erfolgreicher und treffe einen Tag später tatsächlich Wolfgang Kubicki, der mit seinem ganzen Hofstaat unsere Vorfahrt achten muss. Wir halten verdutzt an und Wolfgang kommt zum Gespräch an mein Fahrrad. Mir fällt vor Überraschung nichts anderes ein, als ihm meine Hochachtung im Sinne der obigen Bemerkung zu bekunden. Er ist bescheiden und begleitet uns mit allen guten Wünschen für unsere Weiterfahrt. Wir finden bei Noer endlich einen piek-vornehmen Campingplatz. Jedes Campinggrundstück ist bestens gepflegt. Wir fragen nach der Rezeption. Gibt es hier nicht, hören wir, aber wir werden zum Platzwart verwiesen. Auf dem Gartentor steht zwar: Um 18:00 Uhr wieder zurück, aber es hilft auch kein erneutes Klingeln an der Gartenpforte. In den Vorgarten wagen wir uns nicht mit unseren Straßenschuhen. Wieder zurück begegnen wir Manni mit dem Schäferhund, der uns erzählt, dass der Campingplatzwart doch über Nacht wegbleiben wollte. Eine Frau kommt hinzu und beide beschließen spontan Jutta zu holen, nach dem Motto: Nicht verzagen, Jutta fragen! Gesagt, getan! Jutta kommt und bietet uns spontan an, in ihrem Campinggarten zu zelten. Jürgen ruft den Campingwart auf Handy an und erhält die Erlaubnis. Als wir auf Juttas Campingplatz ankommen, denke ich noch: Hoffentlich gibt es jetzt keinen Ärger mit dem Ehegatten. Weit gefehlt! Manfred lädt uns gar ein, im Vorzelt Abend zu essen. Wir bekommen dann auch noch eine köstliche Suppe, Rotwein und Knabbereien. Nachbar Helmut setzt sich noch eine Weile dazu und bringt uns mit seinem trockenen Humor zum Lachen. Wir erfahren, dass die zwei Campingplätze, die wir verfehlt zu haben glaubten, tatsächlich nicht mehr existieren. Jutta und Manfred erzählen, dass sie früher auch schon mit ihren beiden Kindern immer zum Camping gefahren seien und in den vielen Jahren so manches Abenteuer erlebt hätten. Nach 24 Uhr verabschieden wir uns mit ganz herzlichem Dank für die für uns so ungewohnte Gastfreundschaft. Blogschreiben fällt heute und morgen früh aus!

Tags: