6:30 Uhr Aufstehen und Duschen, von dem noch bei den Engelein weilenden Jürgen Laptop holen, und bei aufgehender Sonne, feuchtem Gras und noch immer sehr aktiven Mücken schreibe ich ganz vermummt meinen Bericht über Freitag – so weit sind wir ohne Karl-Josef im Rückstand! Das Frühstück fällt dank meines Einkaufs tags zuvor wieder ganz reichhaltig aus. Die zwei benachbarten Ehepaare mit den großen Campingwagen hört man kaum noch. Die Schweiz war beim Eishockeyendspiel in der Nacht wohl nur zweiter Sieger, alle Achtung vor dem Erfolg! Ich störe beim Frühstück, werde aber trotzdem herzlich willkommen geheißen und erkundige mich nach dem Zugangscode für das Internet. Da wir mal wieder Stau auf der Datenautobahn haben, können wir erst um 11:30 Uhr Richtung Palanga unterwegs sein, zum größten Badeort Litauens. Karl-Josef führt uns sicher mit Hilfe seines GPS Navis über wunderschöne Fahrradwege durch Waldgebiet an der Küste entlang durch Naturschutzgebiete. Am Waldrande werden auch am Pfingstmontag villenartige Häuser gebaut. In Palanga essen wir zu Mittag Pizza zum heimischen Bier. Nur ich trinke unter großem Protest von Jürgen einen halben Liter Warsteiner Pils. Um 16:00 Uhr in Sventoji angekommen, wollen wir den auf der Karte versprochenen Zeltplatz finden. Dies gelingt uns aber nicht und wollen daher - kurz entschlossen - 40 km weiter auf einen Campingplatz in Lettland fahren. Jetzt heißt es auf der A 11 Kilometer fressen, begleitet von großen Sattelschleppern. Wie stark muss die Straße erst in der Woche befahren sein? Wir passieren die Grenze nach Lettland, ohne Grenzposten und anzuhalten und kommen um ca. 20:00 Uhr in Bernati auf einem kleinen Campingplatz an, deren Besitzer auf Anruf hin ¼ Stunde später kommt. Es zieht sich zu und regnet fast die ganze Nacht in Strömen. Karl-Josef hält es in seinem Zelt aus, Jürgen übernachtet auf der überdachten Terrasse und ich finde einen Raum mit Couch. Morgens ist aber alles noch klamm und Jürgen gibt den Tipp, die feuchte Funktionswäsche anzuziehen, damit sie am Körper trocknen kann; etwas gewöhnungs-bedürftig, aber es funktioniert!







