Morgens ausschlafen bis 7:30 Uhr. Beim Frühstück überlegen wir, wie es mit den Blogs weitergehen soll. Wir mussten die letzten Tage lange Strecken fahren, um den jeweils nächsten Campingplatz zu erreichen. Auch haben die Campingplätze nur noch selten Internetanschluss. Wir entscheiden auf Jürgens Vorschlag nicht einen Tag zum Trocknen zu bleiben sondern noch 25 km bei herrlichstem Sonnenschein weiter zu fahren, um zum nächsten Halt in Jakobstad nicht über 120 km fahren zu müssen. Gesagt, getan! Noch auf dem Weg einkaufen und dann kommen wir auch schon um ca. 15 Uhr in Vaasa an. Jürgen bereitet das Mittagessen in einer der acht kleinen Küchen vor, Karl-Josef und ich kümmern uns um zwei Billets für die Waschmaschine. Lange Wäscheleinen werden gespannt. Nach dem Aufhängen der Wäsche können wir uns auf die überdachte Terrasse in die Abendsonne setzen und sehen die drei Schweizer Musketiere Josef, Werner und Eddi herannahen. Sie freuten sich, dass wir auf sie gewartet hatten. Auch die Mädels Yvonne und Danica sollten sich schon auf dem Platz befinden. Da gab es dann noch viel zu erzählen und ich komme erst um 11 Uhr auf der Thermarestmatte zum Schlafen.
Allgemeine Eindrücke: Überall Wälder und Fjorde. Nach unserem Maßstab nur relativ kleine Ortschaften und Städte. Es wird schon längere Zeit nicht mehr dunkel. Auch diese Nacht sehe ich um 2 Uhr noch einen hellen roten Streifen am Horizont. Gleich singen die Vögel wieder und die Sonne geht wieder auf. Ich sehe und höre viele Vögel u.a. mit langen Schnäbeln, die ich bisher nur vom Zoo her kenne. Wasser und Holz steht reichlich zur Verfügung. Oft gibt es auch auf Campingplätzen, deren Komfort sehr hoch ist, kleine runde Holzhäuser mit Sitzkreis und offener Feuerstelle mit Kamin in der Mitte und zusätzlich eine Sauna mit streng getrennten Zeiten für Damen und Herren. Überhaupt sind alle Häuser hier aus Holz, ebenso andere Gebäude wie Schulen und Kirchen. Der Lebensstandard ist offensichtlich − gemessen an Häusern, Autos und Booten – ziemlich hoch.
Vaasa ist mit 54.500 Einwohnern Provinzhauptstadt. Durch die ein Meter pro Jahrhundert anhaltende Landhebung wandert die Küstenlinie weiter nach Westen. Die Stadtrechte erhielt Vaasa 1606 durch den schwedischen König Karl IX. 1852 gab es eine Feuerkatastrophe, bei der die gesamte Einwohnerschaft obdachlos wurde. Ein Bauer hatte im Schuppen mit brennender Pfeife sein Mittagsschläfchen gehalten. Zum Brandschutz wurden breite Alleen angelegt, die auch heute noch das Bild der Stadt prägen. Vaasa hat einige bedeutende Museen und gehört mit einem jährlichen Passagieraufkommen von einer Millionen Menschen nach Helsinki und Turku zu den wichtigsten Passagierhäfen im Schwedenverkehr.






