Tagebuch einer Ostseeumrundung

Dienstag, den 02.07.2013; vom Zeltplatz Umeå nach Nordmaling; Fahrstrecke: 80 km

Bild des Benutzers Heiner

Als ich 6 Uhr wach werde, regnet es und ich raffe mich endlich um 7:30 Uhr auf in die Küche. Eier mit Speck habe ich mir diesen Morgen ausgedacht. 9:30 Uhr Besprechung der Fahrroute. Da wir es möglichst vermeiden, die E4 zu fahren, kann ich mit meiner Karte im Maßstab von 1 : 900 000 die Nebenwege nur ungefähr beschreiben. Aber auch Jürgen ist mit dem doppelten Maßstab mit seinem Latein oft am Ende und wir müssen dann doch streckenweise die E4 benutzen. Wegen des schlechten Wetters schieben wir die Abfahrt heraus.

Montag, der 01.07.2013; von Ånäset nach Umeå; die „E4“ lässt uns nicht los, da die „Sea Cycle Route Nr. 10“ uns öfter direkt auf die vielbefahrene Autostraße führt und auch Pflanzen lieben „Fleisch“

Bild des Benutzers Karl-Josef

In der großzügigen Küche des Campingplatzes bei Ånäset unweit der „E4“, wurde ausgiebig mit Kaffee, Spiegelei, Brot, Käse, Salami, Tomaten und Müsli gefrühstückt. Die gestern gewaschene Wäsche war gestern Abend in den Trockenraum neben der Küche geholt worden und hatte die Regenschauer am frühen Morgen daher trocken überstanden. Die Sonne vertrieb die Wolken und so konnten die Zelte ebenfalls trocken abgebaut werden. In der Tour-Planung des Tages war uns klar, ohne die „E4“ kommen wir nicht vom Zeltplatz und nicht auf unsere notwendige Radstrecke. Nach ca.

Sonntag, der 30.06.2013; von Skellefteå mit kräftigen Kletterpartien über einsame Landstraßen nach Ånäset,

Bild des Benutzers Jürgen

Trotz Rockfestival in Skellefteå verbringen wir eine ruhige Nacht. Es hat mal wieder nachts geregnet und auch am Morgen tröpfelt es noch vor sich hin, so dass wir uns Zeit nehmen mit unserem Aufbruch. Am Abend vorher bei unserer Anmeldung konnte die teuer erworbene Campingkarte nicht ausgelesen werden und es wurde eine neue Karte ausgestellt. Hierbei hatte man mir diese aber auch wieder neu berechnet, was mir zum Glück aber am Morgen vor der Abreise noch auffiel, weil ich mich über die horrende Campinggebühr geärgert hatte.

Samstag, den 29.06.2013; vom Zeltplatz zwischen Hemmingsmark und Holmfors bis Skelleftea; 102 km Fahrstrecke, 4095 km Gesamtstrecke

Bild des Benutzers Heiner

Nach 24 Uhr sitze ich noch am See, höre mit meinem iPod Oldies und sehe in den nie endenden Sonnenuntergang. Morgens 9:00 Uhr markieren wir auf den Karten die beabsichtigte Strecke bis nach Burträsk quer durchs Landesinnere. Wir verabschieden uns von dem Heidelberger Ehepaar, um nach ca. 5 km die 4000-km-Hürde zu überschreiten. Es geht auf einer kaum befahrenen Straße, mit größeren Schotterabschnitten auf und ab, aber überwiegend aufwärts bis zum Scheitel von 225 m.

Freitag, den 28.06.2013; von Luleå vorbei an der Großstadt Pieta mit einem anspruchsvollen Ziel und einer überraschenden Wende in der Sonne bei Hemmingsmark

Bild des Benutzers Karl-Josef

Wenn auf einer Wiese ein Wolkenbruch hernieder geht, ist meist für Menschen im Zelt „Land unter“. Jürgen hat das schon gestern beschrieben. Ich gehe mit GoreTex-Socken (wasserdicht!) über den langen Wiesenweg zum Duschen (ohne GoreTex-Socken) und nehme alles, was ich zum Frühstück in den Packtaschen habe, gleich mit. Ausgiebiges Frühstück, am Blog arbeiten und sobald die Sonne herauskommt, Zelt abbrechen und losfahren ist angesagt. Wieder auf der Straße hat sich die Sonne verzogen, der Wind zugelegt, so dass wir fast von der sehr langen Brücke des Flusses Lueälven geblasen wurden.

Donnerstag, den 27.06.2013; von Töre nach Luleå, das Radeln auf der E4 ist kein Zuckerschlecken und wir suchen uns verschlungene Pfade abseits der Hauptküstenstraße

Bild des Benutzers Jürgen

Als wir am Morgen gemütlich in der Küche unseres Zeltplatzes sitzen, kommt ein Gewitter mit Starkregen runter. Glücklicherweise haben wir unsere Zelte auf kleinen Wiesenbuckeln stehen. Um die Zelte herum haben sich Tümpel gebildet und es ist schwierig einen halbwegs trockenen Pfad zu finden, um wieder an die Zelte heran zu kommen. Das Gewitter hält gut 2 h an, so dass wir in der trockenen, warmen (hier steht ein großer Boiler der seine Wärme in die Küche abgibt) und gemütlichen Küche noch an unseren Blogs arbeiten können und unsere weitere Reiseroute überlegen können.

Mittwoch, den 26.06.2013;von Haparanda nach Töre (Schweden)

Bild des Benutzers Heiner

Wir wachen morgens auf unserem wilden Campingplatz bei herrlichem Sonnenschein auf und breiten auf unserem Tischtuch ein reichhaltiges Frühstück mit Tomaten Jogurt, Brot, Aufschnitt und Kaffee aus. Gegenüber dem Fluss Torneälven liegt ca. 400 m entfernt Finnland, worüber ich meinen ersten Eindruck kräftig relativieren muss. Die hohen Alkoholpreise haben sicher auch etwas Gutes. Viele freundliche Menschen habe ich kennen gelernt, obwohl viele sicher erst nach ein paar Promille ganz aus sich herausgehen.

Dienstag, den 25.06.2013; Letzte Übernachtung in Finnland im Ort Simo und weiter nach Haparanda - Ortsteil Sundholmen in Schweden. Ikea lässt grüßen.

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Das Wasser der Dusche ist kochend heiß. Ich muss aufpassen, dass ich mir nicht die Finger am offen verlegten Zuleitungsrohr der Heißwasserleitung verbrenne. Das heiße Wasser ist in allen Campingplätzen in Finnland mindestens 80 Grad heiß. Daher gehe ich überall sehr vorsichtig mit der Mischung kalt-heiß um. In dem sehr einfachen Platz sind die Sanitäranlagen in teilweise primitiven Holzhütten untergebracht. Es reicht um sich frisch zu machen und in der Küche Wasser zu kochen und einigermaßen „mückenfrei“ zu frühstücken. Wichtig ist immer, genügend Frischwasser mitzunehmen.

Montag, der 24.06.2013; auf dem Campingplatz in Oulu nehmen wir Abschied von unseren schweizer Freunden, pedalieren weiter gen Norden und übernachten in Simo ca. 50km vor der schwedischen Grenze ein letztes Mal in Finnland

Bild des Benutzers Jürgen

Aus dem Nachbarzelt erschallen – wie gewohnt − noch tiefe Schlafanzeichen, als ich mich nach kurzer Nacht aufmache in Richtung Dusche. Der Campingplatz hier auf einer Halbinsel am Rande von Oulu ist relativ groß und wir haben wieder Chipkarten zum Öffnen der Sanitärräume und der Küche. Dies ist immer dann lästig, wenn man was zu tragen hat und die Karte erst einmal aus der Hosentasche friemeln und dann in den Slot stecken muss. Auf dem Campingplatz sind auch noch eine Reihe anderer Zelte.

Sonntag, den 23.06.2013; von Raahe Ortsteil Mikonkarin nach Oulu

Bild des Benutzers Heiner

Das Wetter ist trübe und es fängt an zu nieseln. Wir sitzen nach dem Frühstück noch mit Joachim, gerade pensionierter Städteplaner und Architekt aus Heist bei Hamburg, zusammen und erzählen aus der schon zurückgelegten entgegengesetzten Strecke; er aus Schweden kommend und wir aus Finnland. Wieder unterwegs, lacht die Sonne wieder und wir sehen nach einer Weile bekannte Gestalten: nämlich Sepp, Werni und Eddi aus der Schweiz hinter uns. Der Alpenexpress kam unaufhörlich hinter uns her und sie setzten dann zum Überholvorgang an.

Samstag, der 22.06.2013; vom Himanka nach Raahe, Ortsteil Mikonkarin; Ende des Johannisfestes am Samstagmorgen im Gewitter; wir auf der Nationalstraße 08 und über uns Sonne mit Wind gegen Wolken und Regen – wer gewinnt?

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Heiner muss wohl erst gegen 3:30 Uhr in den Schlafsack gekrochen sein. Er hatte sich mit den Campingnachbarn über Norwegen, Land und Leute, sowie deutsche Autos, die hier gerne gefahren werden, unterhalten. Als ich um 8:00 Uhr die Nase aus dem Zelt streckte, galt mein erster Blick dem Himmel. Es war ungewohnt finster. Eine dichte, tiefgraue Wolkendecke hatte dem fröhlichen Treiben und der herrlichen Sonne des Vortages ein Ende gesetzt. Aufmunternd war ein großartiges Frühstück in der komfortablen Platzküche.

Freitag, der 21.06.2013; wir schlafen in himmlischen Betten auf dem Campingplatz in Nykarleby; fahren ausgeruht und daher locker zum nächsten Campingplatz nach Himanka und erleben auf einem turbulenten Campingplatz, wie Finnen das Johannisfest feiern.

Bild des Benutzers Jürgen

Mensch haben wir ein Glück! Ja, wer hätte denn nach dem regnerischen Tag gestern gedacht, dass wir uns und unsere Zelte noch trocken bekommen. Da am Nachmittag eine finnische Romasippe im wahrsten Sinne des Wortes Besitz vom Campingplatz genommen hatte und uns im Aufenthaltsraum immer mehr an die Seite gedrückt hat, hatte Yvonne, die Chefin des Platzes, wohl Mitleid mit uns. Annika, das nette Mädchen von der Rezeption kam eigens durch die regennasse Wiese zu mir zum Zelt gestapft und fragte, ob wir nicht lieber in einem Appartement schlafen wollten.

Mittwoch, den 19. Juni; von Vaasa nach Nykarleby; was geschah nach 00:00 Uhr? Fahrt durch die Sonne über weitere Inseln und Landzungen.

Bild des Benutzers Karl-Josef

Um 00:00 Uhr verließ ich den Aufenthaltsraum und machte mich auf den Weg zum 100 m entfernt liegenden Zeltplatz. Jetzt sah ich erst, dass der Himmel gegen Westen blutrot war. Auf dem Weg vor unseren Zelten hatten sich einige Camper eingefunden und bewunderten den gerade stattgefundenen Sonnenuntergang über dem nahen Ufer. Der Sonnenball war schon verschwunden. Nach dem Kalender musste sie um 23:48 untergegangen sein. Schnell ins Zelt und die Videokamera geholt. Heiner und Jürgen schliefen bereits.

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