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Wir sitzen beim Frühstück in der Küche auf unseren Dreibeinhockern und beratschlagen über unser weiteres Vorgehen. Karl-Josef wird heute Nachmittag um 17:00 Uhr von seinem Freund Wilfried aus Flensburg abgeholt. Jürgen und ich wollen mit dem Rad dorthin fahren. Karl-Josef will in der Zeit zwei Blogs fertig schreiben und das Zelt abbauen, wenn es aufhört zu schauern. Karl-Josef bietet auch großzügig an, sich auch noch die letzten Tage an den Kosten zu beteiligen und Jürgen wird von uns gelobt, dass er das Geld so gut zusammengehalten habe.
Am Morgen die gleiche Situation wie bisher an allen Tagen in Dänemark. Das Zelt ist am frühen Morgen von außen und innen nass. Aber die Sonne scheint, jedoch nicht auf unseren Zeltplatz. Die Schatten der hohen Bäume werden in den nächsten Stunden keinen Sonnenstrahl bescheren. Heiner schlägt vor, das leere Zelt in die Sonne zu tragen. Gesagt getan. So schaffen wir es, vor dem nächsten Regenguss das Zelt und alle Packtaschen trocken auf die Fahrräder zu bekommen. Nach 2,5 km Fahrt schützen wir uns unter Bäumen vor einem Platzregen.
Eine Landschaft kann bei allem Reiz doch ganz trist aussehen, wenn eine geschlossene Wolkendecke alles nur in fahlem Licht erscheinen lässt. Nun haben wir ja an den vorangegangenen Tagen schon unser Wetterpech hier in Dänemark beschrieben. Mit etwas Sonne und viel Aufwand unsere Zelte trocken zu bekommen starten wir noch auf einem großen Campingplatz in Aarhus, der uns mal wieder keine Steckdosen in der Küche und im Aufenthaltsraum gegönnt hat.
Wir stehen morgens um 10:30 Uhr noch eine Zeit lang an der Rezeption, während Jürgen sich mit Maria, der liebenswürdigen Schweizer Campingplatzbesitzerin unterhält und es auch schon anfängt zu nieseln. Eine Frankfurterin wartet bereits, erkundigt sich nach unserer Tour und nach unseren Rädern und irgendwann fahren wir auch los. Der Campingplatz war klein aber fein, weit ab von lauten Straßen ganz im Grünen und nach meinem Geschmack.
Am Morgen wird immer die Frage gestellt: „ist alles trocken?“. Das wechselhafte Wetter war uns, seitdem wir in Dänemark sind, nicht mehr hilfreich. Diesmal schien die Sonne mit voller Kraft und beim Frühstück beobachten wir die Richtung des Wolkenzuges. Blauer Himmel oder schwarze Regenwolken? Die noch feuchte Sitzgarnitur wurde mit der Zeltmatratze abgedeckt und schon konnte der heiße Kaffee genussreich getrunken und das schon erwähnte Standardfrühstück eingenommen werden. Der Fahrweg gegen Süden war klar. Zunächst durch den nahen Ort Sæby.
Es hatte sich gestern Abend schon angedeutet und der Regen kommt dann auch über Nacht und hört den ganzen Vormittag nicht mehr auf. Wir hatten den Campingplatz ausgesucht, in der Hoffnung bei Sonnenschein heute Vormittag vielleicht noch klarer die Farbunterschiede der braunen Ostsee des Kattegat und der blau-grauen Nordsee des Skagerrak bei anderem Lichteinfall sehen zu können. Da wird nun leider nichts draus. Stattdessen sitzen wir hier auf dem Campingplatz fest.
Ergänzung zu Göteborg am 06.08.2013: Da Karl-Josef und ich uns am Vormittag, nachdem wir Geld abgehoben und uns ein Eis gegönnt hatten, in Göteborg trennten, hatte ich noch einige Erlebnisse, über die ich gerne berichten möchte: So begab ich mich in die bereits erwähnte Christinae Kyrka und hatte dort ein interessantes Gespräch mit Anna, die am Informationsstand saß. Anna studiert Theologie und verdient sich jeden Sommer etwas in der deutschen Gemeinde dazu. Sie hat ungarische Vorfahren, ist aber selbst in Göteborg geboren und spricht sehr gut Deutsch, das sie in der Schule gelernt hat.
Unsere Unterkunft ist das Linnè Vandrarheim. Wie in deutschen Jugendherbergen können wir in der Selbstversorgerküche frühstücken. Danach hatte jeder seine eigenen Ziele. Jürgen möchte bis zum frühen Nachmittag an seinem Blog arbeiten, Heiner wird sich die Stadt ansehen und Museen und Kirchen besuchen und ich möchte aufgrund der Erfahrungen des gestrigen Abends das Leben in der Stadt erleben. Göteborg liegt direkt an der Küste, die von malerischen Schäreninseln gesäumt ist.
Wir haben etwas Pech mit dem uns zugewiesenen Zeltplatz. Die Toilette ist zwar nur die Ecke herum, aber wir liegen leider im Schatten der morgendlichen Sonne. Da es gestern Abend einen kräftigen Regenschauer gegeben hat, sind unsere Zelte noch pitschenass. Da wir ja in Göteborg 2 Nächte in einem festen Quartier gebucht haben, sollten die Zelte schon etwas trocken sein. Es sind zwar nur noch rund 80 km bis Göteborg, aber wir müssen bis 17:00 Uhr im Vandrarheim einchecken. Daher können wir nicht warten, bis die Zelte komplett getrocknet sind und müssen notgedrungen so einpacken.
Nach dem Duschen kann ich mich noch hinlegen, da die Küche erst ab 7:00 Uhr geöffnet ist. Die Küche ist luxuriös mit schöner Sitzgelegenheit. 10 Uhr ist Abreise, 10:30 an einem schönen Strand der erste Halt zum Fotografieren. Uns faszinieren besonders die schönen Felsformationen. Die Sonne brennt schon vom Himmel und ganz Schweden scheint sich jetzt am Strand und im Wasser aufzuhalten. In Falkenberg fragt Karl-Josef um 13:00 Uhr an, ob wir Mittagspause machen könnten.
Wenn ich am frühen Morgen die Augen aufmache, erfolgt die örtliche Orientierung. Was ich sehe ist immer gleich. Freund Heiner rechts und die gelbliche Zeltdecke über mir. Wo das Zelt steht ist auch an den Geräuschen festzumachen. Straßenverkehr, Schritte über den nahen Fußweg oder nur das Geschrei der Möwen oder sonstiger Vögel. Diesmal war es sehr ruhig. Weit entferntes Möwengekreische und selten ein langgezogenes, aber tieferes Geräusch eines vorbeirauschenden Zuges.
Ist das schön, wenn morgens die Sonne auf das Zelt scheint. Es macht einfach mehr Laune, aus dem wärmenden Schlafsack zu krabbeln. Der Weg führt dann erst einmal unter die Dusche und frisch wie ein duftender Apfel (z.Zt. gab es Haarwaschmittel auf Apfelbasis, zurückgelassen in einer Dusche) geht es dann leider in die nicht ganz frischen Fahrradklamotten. Wir untereinander haben mit uns weniger Probleme, aber wie wirken wir mit unserem Odeur auf uns „Begegnende“. Trotz sorgfältigster Beobachtungen können wir Gott sei Dank feststellen, es hat sich noch keiner mit rümpfender Nase abgewandt.
Als ich um 6 Uhr duschen gehen will, fehlt die Eintrittskarte. Karl-Josef hört mich, sucht in seinen Sachen und findet auch die Karte. In den Sanitäranlagen fällt mir eine Verhaltensanweisung auch in deutscher Sprache auf. Im letzten Satz folgt ein Danke für die „freundliche Kollaboration“. Haben wir denn immer noch Krieg, frage ich mich. Für uns ist der Begriff ja sehr negativ besetzt. Auf gehts nach dem Frühstück in die Innenstadt von Trelleborg, in der es die einzige Palmenallee Schwedens gibt.
Trommelnder Regen kann im Zelt einschläfernd wirken. Diesmal wurde ich mit dem Gedanken wach „nicht schon wieder“! Gestern hatten wir ja schon nass abgebaut. Der 2. Gedanke: Rumdrehen und weiterschlafen! Gegen 7:30 Uhr musste ich raus; es hatte ja auch aufgehört zu regnen. Der Himmel war tief grau verhangen. Duschen und dann frühstücken. Die Sitzgruppe draußen vor der Küche wurde getrocknet und die leeren Ortliebsäcke als Sitzpolster ausgelegt. Meine schöne Blümchentischdecke breitete ich auf dem groben Holztisch aus.